Wohneigentumsquote deutschlandweit rückläufig in Bayern konstant

Wohneigentumsquote deutschlandweit rückläufig in Bayern konstant

Die Wohneigentumsquote ist deutschlandweit rückläufig, in Bayern konstant. Erstmals seit 1993 ist der Anteil der Haushalte, die in ihren eigenen vier Wänden leben, in Deutschland wieder rückläufig. Die Wohneigentumsquote lag 2018 nur noch bei 42 Prozent, wie eine Analyse von empirica und LBS Research ergab. Somit wohnten 2018 in Deutschland ein Prozent weniger Haushalte im Eigentum als noch vor fünf Jahren. Mit 51 Prozent ist die Wohneigentumsquote in Bayern laut Landesamt für Statistik in Fürth gegenüber 2010 nahezu unverändert geblieben und liegt damit deutlich über der Bundesquote.

Wohnfläche in Bayern
Pro Person betrachtet, verfügte jeder bayerische Einwohner 2018 über eine Wohnfläche von durchschnittlich 46,1 Quadratmetern. In Niederbayern ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner mit 49,7 Quadratmetern am größten, in Oberbayern mit durchschnittlich 44,1 Quadratmetern am geringsten. Die durchschnittlichen Werte pro Einwohner in den weiteren Regierungsbezirken lagen bei jeweils 48,4 Quadratmetern in der Oberpfalz und Oberfranken, 47,1 Quadratmetern in Unterfranken, 46,2 Quadratmetern in Schwaben und 45,2 Quadratmetern in Mittelfranken. Die niedrigsten Quoten an von Eigentümern selbst bewohnten Einfamilienhäusern weisen Mittelfranken mit 64 Prozent und Oberbayern mit 61 Prozent auf.

Junge Menschen sind seltener Eigentümer
In 2008 besaßen 34 Prozent der Ostdeutschen und 37 Prozent der Westdeutschen im Alter von 30 bis 39 Jahren bereits Wohneigentum, zehn Jahre später waren es noch 25 bzw. 30 Prozent in dieser Altersgruppe. Der Verband Privater Bauherren (VPB) sieht hier die Politik in der Verantwortung. Die Haupthindernisse für die Bildung von Wohneigentum sind aus Sicht des VPB die hohe Grunderwerbsteuer, die fehlende steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekenzinsen für Eigennutzer und die hohen Anreize für das Mieten. „Hier ist die Bundesregierung gefordert gegenzusteuern“, betont Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des VPB. „Zwei wichtige Koalitionsziele sind wenige Monate vor der nächsten Wahl immer noch offen: die Reduzierung der Grunderwerbsteuer und die Einführung von Bürgschaften als Unterstützung für das Eigenkapital.“ Dass die Wohneigentumsquote deutschlandweit rückläufig in Bayern jedoch konstant ist, könnte ebenfalls an der Grunderwerbsteuer liegen. Mit nur 3,5 % liegt die Grunderwerbsteuer in Bayern deutlich unter der in anderen Bundesländern fälligen Steuer.

Quellen:

Landesamt für Statistik (bayern.de)

LBS Research

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